Datum: 
15.04.2020
Kategorie: 

Das Cambridge Muslim College veröffentlichte am 07.04.2020 diesen Vortrag von Shaykh Abdal Hakim Murad/Dr. Timothy Winter1, der innerhalb weniger Stunden Zehntausende Menschen erreichte. Der Vortrag zur gegenwärtigen Krise bietet historische Perspektiven, spirituelle Einsichten, inspirierende Gedanken und praktische Ratschläge und wird hier ins Deutsche übersetzt.

Bismi Llahi r-Rahmani r-Rahim – Mit dem Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

Ein normalerweise vertrauter Spaziergang durch die Innenstadt von Cambridge versetzt mich in Erstaunen über den Unterschied, den diese zwei Wochen gemacht haben. Die kleinen Straßen erinnern daran, wie die Sonntage waren: Sie sind fast vollständig verlassen. Aber dieser besondere Ruhetag wird sich über Wochen und Monate ausdehnen, und es ist wahrscheinlich, dass zumindest einige der verlassenen Läden und Restaurants niemals wieder Geschäfte machen werden. Ich komme an den hingestreckten und kauernden Obdachlosen vorbei, die noch in ihren Schlafsäcken schlafen; dieser trostloseste aller Anblicke scheint der einzige zu sein, der sich nicht verändert hat. In der Apotheke schützt ein Plexiglasschild den Apotheker nicht nur vor tödlichem Husten und Niesen, sondern auch vor Beleidigungen. Eine Mindestlohn-Muslimin, die in einem Supermarkt arbeitet, erzählt mir, dass einige Kunden ihre Münzen nach ihr werfen oder in seltsame und panische Wut geraten.

Die traurige, nervöse Warteschlange übt social distancing entlang einer gelben geklebten Linie und nicht nur aus Gehorsam: Niemand will zu nahe an Azrael stehen, dem Engel des Todes. Der Konsumentenkarneval, der Faschingsdienstag unserer produktsüchtigen Zeit ist vorbei, es fühlt sich an wie Katzenjammer. Wir waren es gewohnt, erfreut nach den Dingen in den Läden zu greifen, die vor unseren bezauberten und kindischen Augen leuchteten und glitzerten. Jetzt zögern wir und berühren sie vorsichtig, zaghaft, als ob wir die Haut einer Leiche berührten. Ich drücke die Tasten des Bankautomaten und frage mich, ob meine Hände – Werkzeuge des kopflosen Nehmens in den vergangenen Jahren – jetzt meinen eigenen Untergang tragen. Die 20-Pfund-Note, die zuletzt plastifizierte Banknote, könnte nicht nur schnöder, sondern schmutziger Mammon sein, der uns töten kann; wir wollen sie desinfizieren. Der Rausch des Wohlstands ist vorbei.

Die Welt fastet auf eine Art, es ist ein imsak (Fasten) des Kapitalismus, sein Gastmahl des Belsazar ist abrupt zu Ende gegangen. Für den Tagesbesucher einer betäubten Innenstadt ist vieles nicht erreichbar; wie ein Hadith zum Ramadan uns sagt, „sind die Teufel gefesselt“ (sufidat asch-schayatin). Die misstrauischen Kunden sind nicht an den schönen Dingen interessiert, sondern am Überleben, alte Gewohnheiten des gedankenverlorenen Schlenderns scheinen absurd. Unser Premierminister, seine Hedonistenseele offenbarend, hat die Bücherläden geschlossen, aber die Spirituosenhandlungen offen gelassen; doch selbst diese scheinen nicht viel zu tun zu haben. Viele Menschen sind höflich und fürsorglich, aber alle sind ernüchtert, erdrückt, vorsichtig.

Natürlich trifft dieser plötzliche Zusammenbruch verschiedene Menschen unterschiedlich. Den Alten kann mein gedankenloses Niesen einen schrecklichen Tod bringen, den jungen Männern, die zusammen stehen und lachen, erscheint ihr Risiko trivial – welcher Halbstarke, der etwas auf sich hält, scheut das Risiko? Die Partie Russisches Roulette, die sie jeden Tag spielen, ist neu und ausgefallen, sie fühlen sich unsterblich und sind unbekümmert zuversichtlich, dass zumindest sie im nächsten Jahr auf den gleichen Bus warten werden.

Der Himmel lässt uns also in interessanten Zeiten leben. Wir kommen in die schwerste globale Krise seit vielen Jahrzehnten, und für Muslime ist es angebracht zu reflektieren, diese neuerdings langen und ruhigen Tage zu nutzen. Doch bevor wir dies tun, lasst uns selbst in Quarantäne gehen gegenüber den panischen und sensationsheischenden Medien, lasst sie uns wegklicken und unsere Ohren verstopfen vor den umher tappenden Politikern der zweiten Reihe. Lasst uns aus den Fenstern auf die unheimliche Leere der Straßen schauen und überlegen, was Gott damit meint.
Sogar der atheistische Verstand weiß, dass unsere Zeit eine der Hybris ist; wie verrückt verletzen und verwüsten wir die Natur und spazieren auf dem Mond; jede andere Spezies erschaudert vor uns da Ökosysteme sterben; unser manipuliertes Finanzsystem ist zunehmend parasitär gegenüber den Armen. Aus unserer menschlichen Perspektive ist Covid-19 eine Infektion, die unsere Welt in Unordnung bringt, aus der Perspektive der Welt betrachtet, ist die Menschheit selbst in den vergangenen Zeiten eine noch tödlichere Krankheit geworden, wie ein Pilz oder ein Hakenwurm saugen wir das Blut unseres Wirts, wahnsinnig uns vervielfachend bis das Ökosystem selbst, der Planet, den wir als Vampir befallen haben, beginnt krank zu werden und zu sterben.

Bani Adam, die Kinder Adams, befreit von den natürlichen Einschränkungen, die die Religion anmahnt, sind selbst zu einer Krankheit geworden, in ihren Planungen und ihrer Weisheit nicht klüger als eine Mikrobe. Wir sind ein Qarun-Virus geworden.2 Und jetzt zahlt es uns Gottes Welt zurück, mit dieser unsichtbaren krankhaften Ausdünstung, die uns selbst vor dem Atmen Angst macht. Putin und Trump, Herren nuklearer Arsenale, taumeln zurück vor ihren Auswirkungen, und entdecken vielleicht die Regel der Naqshbandis khush dar dam, Achtsamkeit in jedem Atemzug. So klein der Feind, der unsere Welt unterworfen hat, die Corona im wörtlichen Sinne eine Krone: Dieses mikroskopisch kleine, unscheinbare Protein, dieses Beinahe-Nichts, ist jetzt der König der Welt.

In dieser göttlichen Ironie erinnern wir die alten Fabeln von Mäusen und Elefanten. Der heilige Prophet, dessen gesamte Botschaft eine Infragestellung der Liebe zur Welt und der Angst vor dem Tod ist, wurde im Jahr des Elefanten geboren. Wie oft wiederholen wir diese Sure als ob sie ein Kinderlied wäre, doch Abraha3, der Tyrann, bleibt ein ewiges Symbol der Arroganz, die die Dinge Gottes verrücken will: Die Autoren der Sira [Prophetenbiographie] erzählen uns, dass die Vögel, die Tonkugeln auf ihn und seine Armee regnen ließen, auch eine Krankheit brachten, die ihr Fleisch auf ihren Knochen verrotten ließ, während sie noch lebten. Es war eine Art schreckliche Ebola, die sie bei lebendigem Leib auffraß. „Fadschaʿalahum ka-asfin maʾkul“. (105:5) Auch Mikroben sind ein Teil der Symphonie des ausbalancierten Ökosystems der Welt, ein Teil der Armee Gottes. Manchmal dienen sie uns durch die Göttlichen Namen ar-Razzaq [der Versorger] und al-Latif [der Gütige]: Sie bevölkern unsere Mägen und Eingeweide, ohne sie könnten wir unsere Mahlzeiten nicht verdauen; auf der Erde zersetzen sie tote Materie und führen sie zur Erde zurück, sie dezimieren Populationen auf natürliche Weise, erhalten die Balance, mizan, der Schöpfung, in der jede Art das Recht auf ihren Platz hat. Zu anderen Zeiten, ebenso notwendig für die Balance, dienen sie den Namen al-Qahhar und al-Muntaqim, der Bezwinger, der Rächer, und so nutzt Allah sie, um den Oligarchen Abraha und seine Elefanten niederzustrecken, seine Kommandotruppen und Marinesoldaten.

Allah sagt, dass Er mit den Armen ist und mit denen, die gebrochenen Herzens sind: ana ʿinda l-munkasirati qulubuhum. Der Koran beunruhigt uns mit seinen kompromisslosen prophetischen Argumenten gegen Status, Stolz und die Anhäufung von Reichtum. Die Scharia zielt mit ihrer Zakat und ihrem Erbrecht darauf, Vermögen zu zerbrechen, sie mit dem Hammer der Gerechtigkeit Gottes zu zerschlagen; im Gegensatz dazu haben die parasitären Programme des Homo Ökonomikus zu einer in der Geschichte nicht gekannten Anhäufung von Reichtum durch das globale eine Prozent geführt.
Die großartigen koranischen Erzählungen der Konfrontation von Wahrheit und Macht berichten uns immer wieder, dass Pharao nicht von einer anderen Supermacht unterworfen wurde, sondern von einem Propheten in Lumpen, dem Angehören eines verachteten, unterworfenen Volkes, bestehend aus importierten Arbeitern und Immigranten; einem Mann, der sogar seine Fähigkeit deutlich zu sprechen in Frage stellte. Barfuß stand er vor dem Thron von Memphis, trotzte den Zauberern des autokratischen Staates, dessen Reichtum wahnsinnigerweise in den Bau marmorner Mausoleen für die verwesenden Toten geleitet wurde. Der Autokrat wendet sich in Verachtung ab und die ägyptischen Plagen brechen über sein Land herein. Welche Macht kann sein Verteidigungsminister gegen die Frösche aufbieten, gegen das Blut und die Infektion, die ihn und sein Volk mit eiternden Beulen bedeckt? Wieder werden die kleinsten Mitglieder des Königreichs der Natur von der Vorhersehung für den Schlag gegen eine zerstörerische und ungerechte Megastruktur der Unterdrückung und des Stolzes eingesetzt.

Lasst uns erneut in Erinnerung rufen, wie Abraham am Hof von Nimrod heldenhaft aufstand. So steht es in der Sure al-Baqara: „Siehst du nicht jenen, der mit Ibrahim über seinen Herrn stritt, weil Allah ihm die Herrschaft gegeben hatte? Als Ibrahim sagte: ‚Mein Herr ist Derjenige, Der lebendig macht und sterben lässt.‘ Er sagte: ‚Ich mache lebendig und lasse sterben‘!“ Die Kommentatoren berichten, dass Nimrod an dieser Stelle seine Macht demonstrierte, indem er stolz und hartherzig einen Gefangenen begnadigte und einen anderen hinrichtete – die gottähnliche Macht der Amnestie. „Ibrahim sagte: ‘Allah bringt ja die Sonne vom Osten her; so bringe du sie vom Westen her!‘ Da war derjenige, der ungläubig war, verblüfft. Und Allah leitet nicht das ungerechte Volk recht.“ [2:258] Die Autoren des Tafsirs [Koranexegese] erwähnen, dass die Bevölkerung zu Nimrod kam und ihn als ihren Herrn, rabb, bestätigte; daraufhin gab er ihnen Essen. Dann kam Abraham und als ihm die gleiche Frage gestellt wurde, sagte er: Rabbiy alladhi yuhyi wa-yumit „Mein Herr ist derjenige, der Leben gibt und Tod.“
Aus der Gegenwart des Tyrannen verbannt und auf dem Rückweg zu seiner Familie füllte Abraham seine Futtersäcke mit Sand, damit sie zumindest für eine Weile dachten, dass er ihnen etwas gebracht habe und beruhigt wären. Er schläft ein, und als seine Frau Sara die Säcke öffnet, findet sie sie gefüllt mit dem besten Korn. Was Nimrod betrifft, so berichten die Chroniken, dass, als er diese Form der Gerechtigkeit verteilte, eine Mücke in sein Nasenloch krabbelte. „Fabaʿatha Llahu ʿalayhi baʿuda, fadakhalat fi mankharihi“. Sie biss ihn und dies verursachte ihm eine solch unerträgliche Qual, dass er begann, seinen Kopf gegen die Wände seines Palastes zu schlagen, bis er, nach Jahren voller Schmerzen, starb.
Der Punkt ist natürlich erneut, dass die kleinste Kreatur die stolzeste menschliche Hybris überwältigen kann. In unserer Zeit ist es das Virus, das die Krone trägt und die Mächtigen, die hilflos und gedemütigt sind. Man sehe sich Politiker in ganz Europa an, die ehrwürdige Traditionen des Islams verfolgt haben: Jetzt sind sie es, die gezwungen sind, den Niqab zu tragen.

Seuche und Pest sind für den Islam nicht Neues oder Überraschendes. Schauen wir in unsere Texte finden wir wabāʾ definiert als Epidemie und iʿdāʾ als Ansteckung, und der mittelalterliche Islam wusste genau, dass das Ergebnis ein Massaker sein konnte. Als Ibn Battuta den schwarzen Tod in Kairo beschrieb, berichtete er, dass 24 000 Menschen am Tag starben und die Imame von den Minaretten „Schahada, schahada!“4 schrien. Dies bezieht sich zweifellos auf einen Hadith bei Bukhari, der besagt, dass derjenige, der in einem von der Pest heimgesuchten Land bleibt, damit rechnend, dass ihn nichts trifft außer der Bestimmung Allahs, eine Belohnung erhalten wird, die der der Märtyrer gleicht.
Aber weil die Muslime Medizin wertschätzen und ihr Begründer selbst Heilmittel verschrieb, gab es Gesundheitspflege, großzügig bereitgestellt von Stiftungen. Mir gefällt diese Beschreibung eines mittelalterlichen ägyptischen Krankenhauses, geschrieben vom Historiker Lane-Poole: „Schlafkabinen für die Patienten waren um zwei Höfe herum angeordnet, und an den Seiten eines anderen viereckigen Innenhofs waren Krankenstationen, Vorlesungsräume, Bibliothek, Bäder, Apotheke und alle notwendigen Geräte aus dieser Zeit der Wissenschaft des Operierens. Es gab sogar Musik um die Leidenden aufzuheitern, und ein Koranleser gewährte den Trost des Glaubens. Reiche und Arme wurden gleichermaßen behandelt, ohne Gebühren, und 60 Waisen wurden in der benachbarten Schule unterstützt und ausgebildet.“

Historiker sind sich einig, dass das moderne Krankenhaus der islamischen Welt entstammt. Es gibt darüber einen guten Bericht im Aramco World Magazine unter dem Titel „The Islamic roots of the Modern Hospital“, der leicht im Internet zu finden ist – jede Medizinerin und jeder Mediziner sollten ihn lesen, denke ich. Der Artikel beginnt mit einem Zitat der Stiftung für das Krankenhaus von Sultan Qalaun: „Das Krankenhaus soll alle Patienten, Männer und Frauen, so lange dabeihalten, bis sie sich vollständig erholt haben. Alle Kosten werden vom Krankenhaus getragen, unabhängig davon, ob die Menschen von weit her oder aus der Nähe kommen, ob sie Einwohner oder Fremde sind, blind oder sehend, physisch oder psychisch krank, Gelehrte oder Analphabeten sind. Es gibt keine Bedingung der Bezahlung, niemand wird dazu verpflichtet oder auch nur indirekt darauf hingewiesen, dass er nicht bezahlt hat. Der gesamte Dienst erfolgt durch die Herrlichkeit Gottes des Großzügigen.“

Das Krankenhaus, das Dar al-Schifaʾ oder Bimaristan, ist somit eines der Geschenke des Islams an den Westen, hervorgegangen aus einer Kultur, in der Barmherzigkeit aber auch medizinische Professionalität hochgeschätzt wurden. Soviel Überschneidung und Gemeinsamkeit zwischen dem Beeinflusser und dem Beeinflussten! Jedoch unterschied sich diese Kultur von der unseren in einer zentralen Hinsicht: Vormoderne muslimische Mediziner und Gelehrte, die über Ansteckung nachdachten, setzten eine soziale Welt voraus in der die menschlichen Erwartungen an das Leben und an die dunya [das Diesseits] bescheiden waren. Schrecken gegenüber dem Tod und eine Liebe zum Überfluss gehören eher zur Sunna von Nimrod und Pharao, sie gehören zur Art des Abu Dschahl, nicht zu der des Siegels der Propheten. Wie die Dichter sagen, reflektieren sie den Materialismus des Esels, nicht den des Jesus, der auf ihm reitet. Unsere modernen Haltungen dem Tod gegenüber sind sehr unrealistisch, ausweichend und aufreibend: Atheistische Vorstellungen, die sich dank der schmutzigen Materie, die sich in unseren Herzen angesammelt hat, selbst wie ein Virus vermehren, lassen viele glauben, dass der klinische Tod das Ende unseres Selbst ist. So beschreibt der Koran diese Leute: „Und sie sagen: ‚Es gibt nur unser diesseitiges Leben; wir sterben und leben, und nur die Zeit vernichtet uns.‘“ Solche Menschen haben auf eine tragische Art Angst vor dem Tod; tatsächlich bildet dies den größten Terrorismus, der die Menschheit in unserer Zeit in Bestürzung versetzt: die hinterhältige Bedrohung eines bedeutungslosen und ewigen Nichts.

Die Araber der Dschahiliya im alten Arabien hatten keine Zuversicht auf ein Leben nach dem Tod, aber dem Gepriesenen, in seinem traurigsten Moment der Konfrontation mit ihnen, wurde gesagt: „Und das Jenseits ist wahrlich besser für dich als das Diesseits.“ (93:4) Und in Sure al-Aʿla: „Vielmehr zieht ihr das diesseitige Leben vor, während das Jenseits besser und beständiger ist.“ (87:16)
Der Tod ist ein normaler und natürlicher Teil unserer zerbrechlichen menschlichen Realität, und seine Bestimmung geht hervor aus einem unerbittlichen göttlichen Namen, al-Mumit, der Töter. Die vormoderne Menschheit sah ihn an jeder Ecke und wusste, wie damit umzugehen war. Rituale halfen dabei sehr, aber noch mehr Heilung lag in dem Bewusstsein der göttlichen Weisheit und Barmherzigkeit. So sagte der Gepriesene bemerkenswerterweise: „Das wertvolle Geschenk des Gläubigen ist der Tod.“ Denn er oder sie zieht von dieser enttäuschenden Welt weiter in die Welt reiner Barmherzigkeit und Bedeutung. Es stimmt, der heilige Prophet sagt uns, dass wir den Tod nicht erhoffen sollen – „Keiner von euch soll auf den Tod hoffen!“ – denn unser Ende ist aufgrund Seiner Bestimmung, nicht aufgrund unserer Vorliebe. Wir akzeptieren ihn nur ruhig als vollkommenen Ausdruck der göttlichen Weisheit.

Das ist ohne Zweifel einer der Gründe, warum Gläubige mental besser dastehen als Atheisten. Ein Artikel aus dem Daily Telegraph vom Jahr 2013, der religiöse Überzeugungen als dem Menschen wesenhaft zugehörig erachtet, schlägt vor, dass Atheismus selbst als psychische Krankheit klassifiziert werden sollte. Aber er ist eine weitverbreitete Infektion, mit hässlichen psychologischen Symptomen und im modernen Britannien zeigt sich das. Die monströse Brutalität atheistischer Überzeugungen offenbart sich nirgendwo schärfer als im Leid der Verwandten, wenn sie die Nachricht erreicht, dass einer ihrer Lieben in der Intensivstation verstorben ist. Eine Leere nimmt den Platz einer Seele ein, es gibt keine zeitlosen Rituale, nicht den Schimmer einer Hoffnung.

Unser britisch-islamisches Erbe bietet hier viel Inspiration. Seine Geschichte beginnt mit Abdullah Quilliams Gemeinschaft im Liverpool des 19. Jahrhundert: in einer rauen Zeit, in der Ablehnung und Bedrohungen noch verbreiteter waren als sie es heute sind. Aber Quilliam vertraute auf den traditionellen Islam und der Geist dessen, was er islamische Ergebung [Islamic resignation] nannte, zieht sich wie ein Leitmotiv durch seine Schriften. So schreibt er z.B. sein charakteristisches Gedicht Die letzte Reise (Englischer Text s.u.):

Wenn die Wolken dunkel trübe am End‘ des Weges um zu scheiden
Wenn mit wanken Schritten müde ich gehe heim zu bleiben
Immerfort zu bleiben
an die getrennten Lieben denk‘ ich die jetzt lange Zeiten weilen
doch fühle ich mich herzensfröhlich ich gehe heim zu bleiben
Immerfort zu bleiben
Das Fehlen macht die Herzen zärtlich so sagen die Poeten
Dort drüben gibt es keine Trennung ich gehe heim zu bleiben
Immerfort zu bleiben
Wenn auch den Weg allein ich reise auch meine sterblich‘ Kräfte schwinden
Auf sich‘rem Kies ich dennoch schreite ich gehe heim zu bleiben
Immerfort zu bleiben
Kommt er früher oder später der Ruf, so muss ich Folge leisten
komme ich ihm nach, ganz heiter ich gehe heim zu bleiben
Immerfort zu bleiben

Ein anderer Autor dieser frühen Phase unserer Gemeinschaft war Amherst Tyssen. Mir gefällt sein Gedicht über unseren heiligen Propheten und Hazret Abu Bakr, als sie in der Höhle Schutz suchten vor den mörderischen Banden der Quraisch, die die Hidschra [Auswanderung] durch ihre Ermordung zu verhindern suchten. Das Gedicht entnimmt seinen Hinweis dem koranischen Bericht: „als sie beide in der Höhle waren und als er zu seinem Gefährten sagte: ‚Sei nicht traurig! Gewiss, Allah ist mit uns!‘“ (9:40)

Will Er, dass wir leben, kann keine sterblich‘ Macht uns unser Leben nehmen
Will Er, dass wir sterben, zieh‘n wir zu Ihm, kein Grund bestürzt zu sein
O mögen wir der rauen Lebensreise und ihren Stürmen gewachsen sein
Gott, mach‘ den Felsen auf den geworfen wir, zum Anker unserer Hoffnung
Kommt Wohl, so gilt Ihm unser Preisen; Kommt Wehe, Er uns’re Stütze ist
Beruhigten Herzen ist selbst der Tod ein Segen. Was immer Er schickt, das Beste ist.

Für Tyssen und die Vorreiter unserer britischen muslimischen Gemeinschaft ist der Islam durch und durch die Religion der Unterwerfung, nicht nur unter Gottes amr taklifi, die Gebote der Scharia, sondern auch unter Seinen amr takwini, Seinen Befehl, der jedes Ereignis in der Welt bestimmt, einschließlich des Befehls, der besagt, dass wir sterben müssen. Unsere Religion ist vor allem und stolz die Religion des tawakkul [Gottvertrauen], rida [Zufriedenheit] und taslim [Ergebung]. So gehört der wali, die wahrhaft muslimische Person, zu denen „die keine Angst haben, noch traurig sind“, „la khawfun ʿalayhim wa-lahum yahzanun“. Denn Gott hat uns befohlen zu sagen: „Nichts wird uns treffen, außer dem, was er für uns geschrieben hat.“, „lan yusibana illa ma kataba Llahu lana”.

So trauern wir um unsere Toten, und das ist ein natürlicher und heilsamer Reflex, und wir vertrauen auf die Medizin, aber wir verfallen nicht in Panik. Der Tod ist ein natürlicher Teil des herrlichen Systems des göttlichen Universums, mit seinen Kreisläufen von Geburt, Wachstum, blühender Fruchtbarkeit und Tod, eine Schöpfung, die sowohl dschamal als auch dschalal, die sowohl Schönheit als auch Strenge beinhaltet. Wie Ibrahim Haqqi, der türkische Dichter, schreibt:

Was von Dir kommt, ist für mich gut, der Rosen Blüte oder ihre Dorne.
Ob Ehrenkleid, ob Leichentuch, gut ist deine Sanftmut und gut ist deine Strenge.

Daher ist das moderne Jammern der Welt, das wir überall um uns herum hören, einschließlich das der Amalekiter dieser Zeit wie Donald Trump, der offenkundig schreckliche Angst davor hat, dass eine Mücke in sein Nasenloch krabbeln könnte, kein Chor, in den wir einstimmen können. Stattdessen sagen wir instinktiv: „Hasbuna Llahu wa-niʿma l-wakil”, „Allah genügt uns und welch ein vorzüglicher Sachwalter ist Er“; oder wir sagen: „Innaa li Llahi wa-innaa ilayhi radschiʿun”: „Wir gehören Gott und zu Ihm kehren wir zurück.“

Vor vielen Jahren fuhr ich oft in geteilten Taxis, die auf eine beunruhigende Art zwischen den Städten Mekka und Medina hin und her rasten. Es handelte sich üblicherweise um marode Beförderungsmittel, vollgepackt mit jemenitischen Arbeitern. Bei zahlreichen Gelegenheiten entkamen wir nur knapp dem Todesengel. Eines Nachts, als der Fahrer mit 150 km/h auf die Tube drückte, rannte vor uns eine Herde Kamele über die Straße. Mit einer vielleicht 10% Chance zu überleben, reagierte der Fahrer sofort, steuerte uns durch eine enge Lücke zwischen den wild rennenden Tieren und wir lebten. „Ya Allah!“ sagten alle Passagiere, als der Tod plötzlich auf uns zukam, und dann: „Subhan Allah!“ Später erschien das Ereignis kaum mehr bedeutend zu sein. Kurz danach, als wir an einer saudischen Autobahnraststätte hielten, sah ich einen alten Mann auf dem Beton sitzen und gerahmte Korankalligrafien verkaufen. Er hatte nur einen Text: „kullu nafsin dhaʾiqat al-mawt”, „Jede Seele wird den Tod kosten“. (29:57) An einer Raststätte auf der M15 würde er keine guten Geschäfte machen. Für Muslime jedoch ist der Tod einfach nur ein weiterer Aspekt der menschlichen Erfahrung, eine Bestimmung aus Seiner Weisheit, ihre Art und Zeit angeordnet vom besten aller Richter.

Die gegenwärtige khawf und huzn, Angst und Trauer, die unsere vermeintlich gleichgültige und fortgeschrittene Welt lähmt, dreht sich nicht nur um den Tod, sondern auch um die Zerbrechlichkeit der dunya. Der FTSE all-share index [Index, der rund 600 von mehr als 2.000 an der Londoner Börse gehandelten Unternehmen umfasst] ist abgestürzt, 35% in den roten Zahlen, die Arbeitslosigkeit steigt zehn Mal schneller als nach der Finanzkrise 2008, Geschäfte brechen zusammen und sterben. Die Armen und Hilflosen, mit Null-Stunden-Verträgen und Jobs in der digitalen Arbeitswelt, sind bereits mit Hunger konfrontiert. Dies wird unsere Gemeinschaft hart treffen, Tandoori-Restaurants und Taxifahrer sind sehr anfällig, abgelehnten Asylsuchenden und Visalosen kann sogar die Gesundheitsversorgung verwehrt werden. Wie immer leiden die Schwächsten und Ärmsten am meisten, aber das ist das Schicksal Ismaʿils, wir leben auf der falschen Seite der Gaza-Mauer.

Lasst uns erneut darüber nachdenken, dass in einer Zeit der schwindelerregenden Ungleichheiten und titanischen Arroganz Gott immer mit den leidenden Schwachen ist, den Hungrigen und den Verachteten; der heilige Prophet selbst betete dafür, unter den Mittellosen auferweckt zu werden. Wir brauchen das Grundlegende von der dunya, wir haben das Recht auf Nahrung, auf unser tägliches Brot. Aber die irre Liebe des Konsums, welche die tödliche Sucht des modernen Menschen geworden ist, ist dem Himmel verhasst. Der Koran sagt: „Wisst, dass das diesseitige Leben nur Spiel und Zerstreuung ist, Schmuck und gegenseitige Prahlerei und Wettstreit unter euch [...] und das diesseitige Leben ist nur trügerischer Genuss.“ (59:20) Unsere Produktsucht ermordet Mutter Erde, daher der Gedanke, dass die Menschheit selbst eine Krankheit ist, die ihren planetaren Wirt tötet; wir alle sind der Qarun-Virus. Aber wir töten auch unsere Seelen und unsere Gesellschaften. Dem Gläubigen ist es nicht gegeben, zu shoppen, auch wenn sie oder er sich daran erfreut, Gäste gut zu bewirten. Das Haus des Propheten war so einfach, dass seine Tür nicht aus Holz gemacht war, sondern aus einer einfachen Sackleinwand. „Kun fi’d-dunya ka’annaka gharibun aw abira sabil“, „Sei in der Welt, als ob Du ein Fremder bist oder ein Reisender.“

So ist der Gläubige, in Isolation, von der dunya weiter entfernt, Loslösung findet statt, und er lässt einige der wichtigen Vorteile von khalwa [Einsamkeit] oder ʿuzla [Rückzug] aufleben, erinnert sich an die Möglichkeit Klarherzigkeit zu erfahren, wenn Ablenkungen und weltliche Freuden Abstand halten: Die gesegnete Jungfrau sah den Engel, als sie alleine in der Wüste war, und der gleiche Engel kam zum Besten der Schöpfung, als er alleine war, yatahannath, in der Höhle von Hira. Unser Moment ist also eine Möglichkeit, die ehrwürdigen und hoch lohnenden Traditionen der khalwa und des iʿtikaf zu reaktivieren. Vielleicht, wenn Mr Hancocks [Staatssekretär für Gesundheit] Vorhersage einer Lockerung zu Ende April sich bewahrheitet, wird es ein 40-Tage Rückzug. Eine wahre Quarantäne im wörtlichen Sinne, ein arbaʿin [vierzig], eine chilla [Rückzug]. Die atheistische materialistische Welt wird an Langeweile leiden, an Angst und finanzieller Sorge. Ihr Dilemma ist deutlich: entweder die Menschen in ihren Häusern lassen oder die Wirtschaft wiederbeleben; die Angst vor dem Tod und die Angst vor Armut sind zwei erregte Giganten, die in ihrem Herzen aneinandergeraten.

In dem Ausmaß, in dem wir unseren Islam verinnerlicht haben, werden wir unter solchen Kämpfen oder solchen Ängsten nicht leiden. Die Zukunft gehört Gott, nicht den Menschen, Sein ist alles und wir durchreisen es nach Seiner Bestimmung. Derweil erfahren wir diese Quarantäne von der dunya. Man betrachte das Buch der deutschen muslimischen Autorin Michaela Özelsel, Vierzig Tage, Tagebuch eines 40-tägigen Rückzugs. Sie beschreibt wie jeder Tag zunehmende Selbsterkenntnis bringt, Dankbarkeit, Erstaunen über die Nähe Gottes und eine Wahrnehmung des Lebens und der Schöpfung als reines, unverdientes und erstaunliches Geschenk. Mir gefällt, wie ihr spiritueller Führer Gebete rezitiert, als sie das Zimmer betritt, in dem sie diese chilla ausführen wird, bevor er die Tür mit dem traditionellen Ausspruch schließt: yumuşak geçsin, „mag es sanft und weich vorübergehen“.

Für viele Menschen ist dieses Eingesperrtsein belastend und die Reinheit spiritueller Konzentration erscheint eine unrealistische Hoffnung zu sein: Die Kinder streiten sich und brauchen Bewegung, wir vermissen unsere Freunde und – das ist der größte Schmerz – im Ramadan vermissen wir die Erhabenheit unserer tarawih-Gebete. Unsere Herzen vermissen die Moscheen und in dieser Distanz lernen wir, wie sehr wir die schönen und heilenden Formen unserer Praktiken brauchen, und wir realisieren mit Bedauern, wie verarmt das Leben der Gottlosen sein muss.
Der Islam hat jedoch keine Priesterschaft und keine geweihten Kirchen. Der Erwählte sagt uns, dass eine der Besonderheiten, khasaʾis, dieser umma [Gemeinschaft] die ist, dass „die ganze Erde für mich zur Moschee gemacht wurde.“ In fast jedem Haus gibt es jemanden, der das Gebet leiten kann, auch auf einfache Weise; das Fasten kann in einer vollständig nach der Scharia gültigen Art und Weise stattfinden, unsere Zakat al-fitr kann immer noch bezahlt werden. Der Islam ist vollständig umsetzbar in unserer Zurückgezogenheit. Lasst uns also die Tradition des Rückzugs, ʿuzla, wieder lernen. Und lasst uns keine Zeit verschwenden, sondern die Gelegenheit nutzen. Wir können Bücher lesen, mehr als jemals zuvor. Niʿma l-anisu kitabu / in fataka l-ashabu, "Welch‘ guter Freund ist ein Buch, wenn die Freunde nicht erreichbar sind“.

Während wir unsere Tage in friedlicher Loslösung verbringen und unsere Herzen sich beruhigen, können wir auf eine geheimnisvolle Weise ein Gefühl der Verbindung zu den Seelen der Gelehrten der vergangenen Zeiten herstellen, indem wir uns respektvoll mit ihren Büchern auseinandersetzen. Auf eine mysteriöse Weise können wir ihre Schülerinnen und Schüler werden und ihre Gesellschaft genießen. Auf die gleiche Weise müssen wir die Gebete in unseren Haushalten fest etablieren und uns an die prophetische Anordnung erinnern, unsere Häuser nicht zu Gräbern werden zu lassen, sondern durch das Gebet zu beleben. Der Adhan sollte laut und rechtzeitig gerufen werden. Wir sollten die koranische Rezitation leben, anstatt nur Aufnahmen zu hören. Wir können auf eine systematische Weise online-Unterricht nehmen und Dinge lernen, die wir schon längst hätten wissen sollen, insbesondere die grundlegenden Verpflichtungen, fard aʿyan. Dies kann die Chance des Lebens sein, an Wissen zuzunehmen, aufzuholen, was wir schon längst hätten tun sollen, und den unvergleichlichen Segen vermehrter Taten, ʿamal, zu kosten.
In Zeiten der fitna, besonders inmitten des Aufruhrs und der Schmerzen der Endzeit, ist die erste prophetische Anleitung, die Schwerter zu zerbrechen „wa-dribu bi-suyufikum al-hidschara”, und zu einem Möbelstück in deinem Haus zu werden “kun hilsan min ahlasi baytik”. Die Absicht sollte sein, die Ablenkungen der turbulenten äußeren Welt zu vermeiden, in vielen Ländern zum Beispiel die Versuchungen des trügerischen Glanzes in den spärlich bekleideten Sommermonaten, das Risiko unangemessener Unterhaltungen, übler Nachrede und Verleumdungen oder sinnloser Shoppingausflüge und extravaganter Essen im Restaurant. Unsere Imame, einschließlich Imam al-Ghazali, betonen jedoch, dass die Absicht zuvorderst sein muss, die anderen vor unseren Übeln in Sicherheit zu bringen, nicht vor ihnen sicher zu sein. Indem wir uns selbst isolieren, vermeiden wir es, andere Menschen mit unseren schlechten Gewohnheiten und unserem schlechten adab [Benehmen] zu infizieren. Wir fügen der Welt weniger Schaden zu.

So bitten wir Allah darum, vielleicht in der Nacht zur Mitte des Schaʿbans selbst, dass diese Möglichkeit zum Rückzug eine gesegnete Zeit für uns wird, eine Zeit von sabr und schukr, von tawakkul und taslim, eine Zeit der Geduld und der Dankbarkeit, des Gottvertrauens und der Ergebung, und dass Er uns einen gesegneten Ausgang bestimmt. Wir sind alle der dunya zu schnell hinterhergerannt, wir müssen anhalten und für eine Weile Atem schöpfen. Mögen wir deshalb in den Ramadan eintreten in einem ruhigen und gut vorbereiteten Zustand des Gebetes und der Aufmerksamkeit gegenüber unseren Pflichten und der Gegenwart des Allmächtigen. Möge es der beste Ramadan unseres Lebens sein, frei von Faulheit und voll von konstruktiver familiärer Liebe, Vergebung, Gebet und Wissenserwerb. Möge diese Selbstisolation enden, wie Ramadan immer endet: nicht mit einem Gefühl der Befreiung, sondern mit dem Gefühl, dass eine spirituelle und besondere Zeit erfahren wurde und vermisst werden wird.

Wir beten um Barmherzigkeit für unsere Toten und größere taqwa [Gottesbewusstsein] in unserem Herzen. Und wir beten, dass die Mächtigen Demut lernen, dass die tote Hand des Materialismus von einer rasenden, gierigen und gestressten Menschheit emporgehoben wird, und dass dies eine Zeit der Reue, des Nachdenkens und der Rückkehr zur Wahrheit nicht nur für die umma wird, sondern für die gesamte Menschheit, die lange genug unter ihren eigenen Sünden gelitten hat und die barmherzige, rechtleitende Wiederherstellung ihres Herzens durch die Gnade des Himmels ersehnt.

 

 

 

 

Gedichte im Original
The Last Journey
When the clouds are dark and dreary At the close of mortal way;
When with falt’ring footsteps weary I am going home to stay-
Evermore to stay:
Then I think of lov’d ones parted From me now full many a day,
And I feel quite blythe-hearted, I am going home to stay –
Evermore to stay.
Absence makes the heart grow fonder, At least so the poets say;
And there’ll be no parting yonder I am going home to stay –
Evermore to stay.
Though alone the path I travel, Though my mortal powers decay,
My feet tread upon sure gravel, I am going home to stay –
Evermore to stay.
Be it late, or be it early, Comes the call I must obey;
Cheerfully I’ll meet it, fairly, I am going home to stay -
Evermore to stay.
Abdullah Quilliam
Hymn On Mohammed In The Cave
Will He we live, no mortal power Can take our lives away;
Will He we die, to Him we pass; No need to feel dismay.”
O may we thus through life’s rough voyage With all its tempests cope;
Make God the rock whereon we cast The anchor of our hope.
Come weal: to Him we give the praise; Come woe: on Him we rest.
E’en death is bliss to hearts assured, Whate’er He sends is best.
Amherst Tyssen

1 https://www.youtube.com/watch?v=9AnTLiyWZVk

2 Qarun ist Anführer eines Aufstandes gegen Musa, Friede sei mit ihm, in der Bibel Korach genannt.

3 Abraha ist ein Herrscher im Jemen des 6. Jahrhunderts, der die Kaaba angriff, um sie zu zerstören.

4 Schahada bezeichnet sowohl das Glaubensbekenntnis als auch den Märtyrertod.