
Imam Abu Bakr al-Warraq sagte: „Im Monat Rajab legst du das Saatgut an, im Scha‘bān gießt du es und im Ramadan erntest du den Ertrag.“
Viel Segen und Erfolg beim Gießen des Saatguts, wünscht euch Muwasala Germany!
FASTEN
Der Prophet Muhammad – möge Allah mit ihm zufrieden sein – sagte: „Dieser ist ein Monat, den die Menschen vernachlässigen – zwischen Rajab und Ramadan. Er ist ein Monat, in dem die Taten dem Herrn der Welten, dem Unbesiegbaren, dem Erhabenen, vorgestellt werden. Und ich habe es gerne, dass meine Taten vorgestellt werden, während ich faste.“
Die Gelehrten sagen, dass es eine symbolische Vorstellung der Taten ist, denn Allah ist allwissend und allsehend. Da der Diener jedoch in Unachtsamkeit verfällt, sollte er sich zumindest zu dieser besonderen Zeit um gute und schöne Taten bemühen – auf dass Allah mit ihm in dieser Zeit zufrieden ist und mit der Hoffnung, dass Allah sich seiner zu anderen Zeiten ebenfalls erbarmt.
LIEBE ZUM PROPHETEN
Im heiligen Monat Scha‘bān wurde folgender koranischer Vers offenbart:
إِنَّ اللَّـهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسْلِيمًا
„Gewiß, Allah und Seine Engel sprechen den Segen über den Propheten. Oh die ihr glaubt, sprecht den Segen über ihn und grüßt ihn mit dem Gruß des Salam.“ (Al-Aḥzāb, 33:56)
Der Prophet – möge Allah mit ihm barmherzig sein – sagte: „Rajab ist der Monat Allahs, Scha‘bān ist mein Monat und Ramadan ist der Monat meiner Umma.“
Wir befinden uns also im Monat des Propheten – möge Allah mit ihm barmherzig sein. Ihm den Segen und Frieden zu wünschen, ist eines der größten Mittel, um unsere Bindung zu ihm zu stärken – in diesem Leben und im Jenseits. Der Prophet – möge Allah mit ihm zufrieden sein – informierte uns in diesem Zusammenhang, dass die nächsten zu ihm am Tag des Jüngsten Gerichts jene sein werden, die ihm am meisten salawāt (Segenswünsche und Friedensgrüße) zusprechen.
Die Gelehrten der Prophetenbiographie sagen, dass in diesem Monat der Mond für unseren geliebten Gesandten – möge Allah mit ihm zufrieden sein – gespalten wurde. In diesem Monat wurde die Gebetsrichtung von Jerusalem nach Mekka verlegt.
BEZIEHUNG ZUM KORAN
Es war eine Angewohnheit der früheren Muslime im Scha‘bān reichlich den Koran zu rezitieren.
Unser Meister Anas sagte: „Wenn Scha‘bān eingetreten ist, beugten sich die Muslime über die Koran-Bücher und lasen sie. Sie entrichteten die Pflichtabgabe ihrer Eigentümer, damit die Armen und die Bedürftigen unterstützt werden, um den Ramadan zu fasten.“
WEITERE VORZÜGE
Die Gelehrten sagen, dass der linguistische Ursprung des Wortes Scha‘bān „Zweig“ bedeutet, da der Monat Scha‘bān sozusagen „abzweigt“ und zu vielen guten Dingen führt. Er ist wie eine Brücke zwischen den zwei gesegneten Monaten Rajab und Ramadan. Trotzdem wird er oft vernachlässigt. Der Gesandte Allahs – möge Allah mit ihm zufrieden sein – warnte uns vor dieser Tatsache, als er über sein vermehrtes Fasten im Scha‘bān gefragt wurde.
Er antwortete: „Dieser ist ein Monat, den die Menschen vernachlässigen – zwischen Rajab und Ramadan. Er ist ein Monat, in dem die Taten dem Herrn der Welten, dem Unbesiegbaren, dem Erhabenen, vorgestellt werden. Und ich habe es gerne, dass meine Taten vorgestellt werden, während ich faste.“
Eine der besten Taten, die wir im Scha‘bān verrichten können, ist das Fasten. Es ist auch das, was der Prophet montags und donnerstags und auch während des Scha‘bān liebte zu tun.
Unsere Meisterin 'Aischa sagte über den Propheten – möge Allah mit ihm zufrieden sein: „Ich sah ihn in keinem Monat mehr fasten als im Scha‘bān.“
Außerdem sagte sie: „Der Monat, in dem er es liebte am meisten zu fasten, war der Monat Scha‘bān.“
Beide Überlieferungen beziehen sich natürlich auf das freiwillige Fasten außerhalb des Ramadan. Manche Überlieferungen suggerieren, dass der Prophet – möge Allah mit ihm zufrieden sein – den gesamten Scha‘bān fastete, jedoch deuten Hinweise wahrscheinlich mehr darauf hin, dass er die meiste Zeit des Monats fastete und einige Tage nicht.
In einem anderen Hadith sagte der Prophet – möge Allah mit ihm zufrieden sein (wieder als Antwort auf eine Frage über sein Fasten im Scha‘bān): „In diesem Monat werden für den Todesengel die Namen derjenigen verzeichnet, denen es bestimmt ist, zu sterben. Ich liebe es, wenn mein Name vermerkt wird, während ich faste.“
DIE NACHT ZUM 15. SCHA’BĀN
Aṭa’ bin Yasar sagte, dass nach Laylat Al-Qadr keine Nacht besser sei, als die Nacht zum 15. Sha‘bān. Eines nachts bemerkte Sayyida 'Aisha, die Ehefrau des Propheten, dass der Gesandte – möge Allah mit ihm zufrieden sein – ihr Haus verließ. Sie ging hinaus, um zu schauen, wo er war und fand ihn auf dem Friedhof Baqi', während er flehend seine Hände gen Himmel hob. Er – möge Allah mit ihm barmherzig sein – sagte zu ihr, dass in dieser Nacht, nämlich die Nacht zur Scha‘bān-Hälfte, Allah mehr Menschen vergibt, als ein Schaf vom Stamme Kalb an Haaren besitzt. Der Stamm Kalb war ein arabischer Stamm, der für seine großen Schafsherden, die seine Mitglieder besaßen, bekannt war.
Der Prophet – der Friede Allahs sei auf ihm – sagte ebenfalls: „In der Nacht zum 15. Scha‘bān schaut Allah auf seine Geschöpfe und verzeiht all seinen Dienern; außer zwei Arten von Leuten: jenen, die Allah Partner beigesellen und jenen, die Groll gegenüber ihren muslimischen Mitmenschen hegen.“
Der Prophet – der Friede Allahs sei auf ihm – sagte auch, dass wenn diese Nacht anbricht, wir sie im Gebet verbringen sollten und den darauffolgenden Tag fasten sollten, weil Allah wahrlich vom Sonnenuntergang bis zur Dämmerung zu seinen Dienern ruft: „Gibt es irgendjemanden, der Mich um Vergebung bittet, sodass Ich ihm vergeben möge? Gibt es irgendjemanden der Mich um Versorgung bittet, sodass Ich ihn versorgen möge? Gibt es irgendjemanden, der leidet, sodass Ich sein Leiden lindern möge?“
Imam Asch-Schafi'i sagte: „Uns ist mitgeteilt worden, dass das Bittgebet in fünf Nächten erhört wird:
1) In der Freitagsnacht.
2 & 3) In beiden Festnächten (Fastenbruch- + Opferfest).
4) In der ersten Rajab-Nacht.
5) In der Nacht zur Scha’bān-Hälfte (15. Scha’bān).“
Imam 'Ali verbrachte diese Nacht in der Anbetung, denn er sagte, dass wenn irgendjemand Allah zu dieser Zeit um Vergebung bittet, so würde Er ihm vergeben.
Viele Überlieferungen, die über die gewaltigen Gaben dieser Nacht berichten, erwähnen einige Gruppen von Menschen, die von diesen Gaben ausgeschlossen bleiben. Darunter sind diejenigen erwähnt, die Allah Partner beimessen und Hass gegenüber ihren muslimischen Geschwistern im Herzen besitzen. Einige Gelehrten erwähnen diesbezüglich speziell solche, die die Gefährten oder die früheren muslimischen Generationen beleidigen oder ihre muslimischen Mitmenschen zu Kafirn (Ungläubige) oder Erneuerern erklären. Andere erwähnte Gruppen sind jene, die Unzucht betreiben, ihre Eltern nicht respektieren oder den Bund zur Verwandtschaftsbande abbrechen.
Diesen Kategorien werden Vergebung und Akzeptanz auch in anderen großartigen Nächten wie Laylatul Qadr verwehrt. Deshalb sollten wir uns auf das äußerste bemühen diese Eigenschaften zu vermeiden.
Einer der früheren Gelehrten sagte: „Die besten Eigenschaften sind, ein intaktes Herz zu haben, eine großzügige Seele und aufrichtig das Gute für die Umma zu wünschen. Durch diese Eigenschaften erreichten die Großen die Stufen, die sie erlangten und nicht durch eine große Menge des Gebets und des Fastens.“