Datum: 
28.02.2016
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Wie sollten wir den Ramadan abschließen?
 

Wir danken Allah, dem Gepriesenen und Erhabenen, der uns damit gesegnet hat, einen weiteren Ramadan erleben zu dürfen! Der Prophet (Allah segne ihn und schenke ihm Heil) sagte, dass die Taten entsprechend der Absichten sind. (Bukhari) Während sich also viele von uns bereits auf das Ramadanfest (‘Id) vorbereiten, sollten wir auch darauf achten, diesen gesegneten Monat auf gute Art und Weise zu beenden.

Tawbah: Die Reue

Wir beenden diesen Monat, indem wir uns Allah, dem Gepriesenen und Erhabenen, im Zustand von Demut und Reue zuwenden. Wir bitten Allah (gepriesen und erhaben ist Er) um Vergebung und wenden uns Ihm reumütig zu, denn wir gestehen ein, dass unsere Taten mangelhaft sind, und wir gestehen ein, dass wir uns selbst und anderen Unrecht getan haben.

Vor Allah (gepriesen und erhaben ist Er) zu bereuen ist eine Erinnerung daran, dass Allah derjenige ist, der uns zu rechtschaffenen Taten geleitet hat, und wir wissen nicht, ob Er sie von uns annehmen wird oder nicht.

Allah (gepriesen und erhaben ist Er) lehrt uns im Qur'an, dass wir um Vergebung bitten sollen, wenn wir eine Tat abschließen. Wir bitten Allah um Vergebung, wenn wir unsere Gebete abschließen und wenn wir eine Versammlung beenden, ebenso wie Allah (gepriesen und erhaben ist Er) dem Propheten (Allah Segne ihn und schenke ihm Heil) nach der Rückeroberung Mekkas befahl, um Vergebung zu bitten und zu bereuen.

Uns wird gelehrt, das Du‘a (Bittgebet) der letzten 10 Nächte zu wiederholen: „O Allah, Du bist der Allvergebende und Du liebst die Vergebung, so vergib mir.“ Dieses Du‘a verkörpert eines der Ziele des Ramadans, nämlich Vergebung zu erlangen und einen Neuanfang zu starten. Vergebung oder ‘Afw bedeutet, vollständig reinen Tisch zu machen. Wir beenden diesen Monat, indem wir uns Allah (gepriesen und erhaben ist Er) mit der Bitte zuwenden, uns diesen Neubeginn zu ermöglichen.

Schukr: Dankbarkeit

Wir beenden diesen Monat im Zustand der Dankbarkeit gegenüber Allah (gepriesen und erhaben ist Er). Allah, der Gepriesene und Erhabene, sagt:

„[…] damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, dass Er euch rechtgeleitet hat, auf dass ihr dankbar sein möget.“ (Surah al-Baqarah 2:185)

Wir danken Allah (gepriesen und erhaben ist Er) für all das, was Er uns während dieses Monats gegeben hat. Er hat uns damit gesegnet, zu denjenigen zu gehören, die Ihn anbeteten, und Er hat uns die Gesundheit und die Fähigkeit gegeben, zu fasten, zu beten und uns in unseren guten Taten zu steigern. Wir danken Ihm dafür, dass Er uns die Möglichkeit gegeben hat, zu wachsen und Ihm näher zu kommen. Wir danken Ihm für die unzähligen Gaben, die wir oft vergessen, weil wir uns daran gewöhnt haben, dass sie Bestandteil unseres Lebens sind.

Dankbarkeit ist eine Eigenschaft der Gläubigen, die im Qur'an und in den Überlieferungen des Propheten (Allah segne ihn und schenke ihm Heil) hervorgehoben wird. Wir sehen dies sogar, wenn die Gläubigen das Paradies betreten und sagen:

„Alles Lob gebührt Allah, der uns zu diesem (Paradies) geleitet hat! Wir hätten den Weg nicht zu finden vermocht, wenn Allah uns nicht geleitet hätte.“ (Surah al-A‘raf 7:43)

Allah, dem Gepriesenen und Erhabenen, gegenüber dankbar zu sein und Ihm zu danken erinnert uns daran, demütig zu sein, denn ohne die Hilfe Allahs (gepriesen und erhaben ist Er) hätten wir nichts Gutes erlangt oder die Möglichkeit gehabt, irgendetwas Gutes zu tun. Dankbarkeit ist ein Mittel zum wahrhaftigen Glauben. Sie erinnert uns daran, dass wir Allah, den Gepriesenen und Erhabenen, brauchen und auf Ihn angewiesen sind.

Takbir: Die Größe Allahs zu preisen

Wir beenden diesen Monat, indem wir die Größe Allahs, des Gepriesenen und Erhabenen, preisen für das, zu dem er uns hingeleitet hat. Allah (gepriesen und erhaben ist Er) sagt:

„[…] damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, für das, zu dem Er euch geleitet hat, auf dass ihr dankbar sein möget.“ (Surah al-Baqarah 2:185)

Takbir bedeutet, die Größe Allahs, des Gepriesenen und Erhabenen, zu preisen, um Ihn zu verherrlichen und zu ehren. „Allahu akbar“ zu sagen ist die höchste und beste Art und Weise, Allah, den Gepriesenen und Erhabenen, zu verherrlichen. Wörtlich bedeutet es „Allah ist größer“, und dies wird verstanden als „größer als alles andere“.

Wir sprechen den Takbir (Größenpreisung) beginnend in der Nacht des Ramadanfestes (‘Id) bis zum Festtagsgebet, indem wir sagen:

Allahu akbar, Allahu akbar, Allah ist größer, Allah ist größer,

la ilaha illa Llah es gibt keine anbetungswürdige Gottheit außer Allah,

Allahu akbar, Allahu akbar, Allah ist größer, Allah ist größer,

wa li Llahi l-Hamd. und Allah allein gebührt alles Lob.

Wir wiederholen dies die Nacht und den Tag hindurch und erinnern uns auf diesem Wege daran, dass Allah, der Gepriesene und Erhabene, größer ist als alles andere, dass Er perfekt und makellos ist und dass Ihm alles Lob gebührt, dafür, dass Er uns dahin geleitet hat, den Ramadan beenden zu dürfen. [...]

Die Absicht, sich zu ändern

Wir beenden diesen Monat mit der Absicht, weiterhin zu fasten, zu beten und Gutes zu tun. Der Ramadan ist ein Monat der Veränderung, der uns eine spirituelle Reinigung ermöglichen soll, die für uns das ganze Jahr anhält. Die Tugenden des Fastens und des Gebets enden nicht mit dem Feiern des Ramadanfestes (’Id), vielmehr sollte es der Beginn eines neuen Kapitels für uns sein, in dem wir die Gewohnheiten, die wir im Ramadan begonnen haben, fortsetzen. Wir können weiterhin den Qur'an lesen, montags und donnerstags oder an den drei „weißen Tagen“ (der 13., 14. und 15. jeden Mondmonats) fasten, und wir können jede Nacht (oder einmal die Woche) das freiwillige Nachtgebet verrichten.

Wir haben die Süße des nächtlichen Stehens im Gebet gekostet; wir haben die Süße des Emporhebens unserer Hände im Bittgebet zu Allah, dem Gepriesenen und Erhabenen, gekostet; wir haben die Süße des Fastenbrechens nach einem langen Tag gekostet und wir haben die Süße des Spendens gekostet.

Es mag anstrengend sein, diese Gewohnheiten nach dem Ramadan fortzusetzen, aber jetzt weißt du, dass du im Stande dazu bist. Die Opfer, die wir während dieses Monats gebracht haben, um vollen Nutzen aus ihm zu ziehen, haben uns gezeigt, dass es nicht außerhalb unserer Möglichkeiten liegt, uns gute Gewohnheiten anzueignen und eine starke spirituelle Beziehung zu Allah, dem Gepriesenen und Erhabenen, aufzubauen. Wir haben es einmal geschafft – werden wir es also auch weiterhin schaffen? Einer der großen früheren Gelehrten, Ibn Rajab (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Hüte dich davor, wieder in die Versklavung zu geraten, nachdem du befreit wurdest.“

Wir bitten also Allah, den Gepriesenen und Erhabenen, der uns im Ramadan dahin leitete, Ihm zu dienen, uns dabei zu helfen, unseren Gottesdienst und unsere guten Taten fortzuführen. Vergiss nicht, dass der Ramadan uns zwar verlassen hat, aber dass derjenige, der diesen Monat erschaffen hat, uns niemals verlässt. Es ist der Ewiglebende und Sein Lohn ist unvergänglich.

 

Originalquelle: http://www.suhaibwebb.com/personaldvlpt/worship/fasting-ramadan/how-do-w...